Gebetstufen
Die 5 Stufen des Gebets

Im Laufe der Jahre habe ich eine tiefere Einsicht in die Kunst des Gebets gewonnen, die ich in meinen Vorträgen weiterzugeben versuche. Dabei behelfe ich mir gern mit Illustrationen, mit Schaubildern, die das, was ich vermitteln möchte, sehr anschaulich darstellen:
  • Stufe 0: Person A   —“(Geist)Heiler” oder Lebensberater— möchte für Person B beten. Gewöhnlich hat A beste Absichten, er will B geistig helfen, leider aber auf der menschlichen Ebene. So erfährt A sich selbst als menschlich und betrachtet B gleichfalls als menschlich: Stufe 0 Beide befinden sich mit ihrer Wahrnehmung auf der Ebene des menschlichen Bewusstseins. Auf dieser Ebene kommt es häufig vor, dass A seine eigenen begrenzten Vorstellungen und Vorurteile auf B übertragen will. Doch mit guter Absicht: A glaubt, B sollte dieses und jenes tun, sich “aufrichtig” und “gut” verhalten, selbstverständlich nach As eigenen (menschlichen) Vorstellungen davon, was für B “richtig” und “gut” ist. Auf diese Weise kann er B geistig beeinflussen, in der überzeugung, dass er ihm ja hilft. Dabei kann A sogar das Gefühl entwickeln, er sei ein wohltuender geistiger Helfer für den anderen. In Wirklichkeit handelt er aus Unwissenheit, denn wie kann er aus seiner eigenen begrenzten Perspektive heraus wissen, was für B “richtig” und “gut” ist? Dieser geistige (mentale) Einfluss kann Schuldgefühle bei B auslösen oder bewirken, dass dieser sich in seinen Handlungen verunsichert fühlt, ohne zu wissen, woher diese Störung kommt. Vielleicht hat B seine eigen(artig)e Beziehung zu Gott und kommuniziert mit Gott auf seine Art und Weise, die wir nicht nachvollziehen können und deshalb falsch beurteilen. Vielleicht hat Gott ein Lebensprogramm für B, das wir nicht begreifen können, da wir all die Zusammenhänge nicht überblicken. Allein Gott weiß genau, welche Reihe von Lebenserfahrungen B im Laufe vieler Existenzen gemacht hat, aus der sich nun wiederum die augenblickliche Erfahrung folgerichtig ergibt. Es kann aber auch etwas Anderes geschehen, dass A nämlich >B geistig derart beeinflusst oder ihn sogar dazu ermutigt, fortzufahren mit dem, was er begonnen hat, obgleich das letztendlich für ihn und andere schädlich wäre oder ihn ins Unglück stürzen würde.
  • Stufe 1: Auf der nächsten Stufe kommt A auf die Idee, an Gott zu denken. Erst jetzt betreten wir den Bereich, in dem Gebet stattfindet (deshalb habe ich den vorigen Stufen “0” und nicht “1” genannt):
    A wirkt geistig auf B, nun aber, indem er sich dem Göttlichen annähert: Stufe 1 Auf dieser Stufe geschieht es gewöhnlich auch, dass A Gott vorschreiben will, was Er bei B bewirken soll, etwa: “Herr, befreie B von dieser Krankheit” oder “Gott, ich bitte Dich, mach, dass B zu seiner Ehefrau zurückkommt! Löse ihn von seiner Geliebten!” Gewöhnlich besitzt A ein großes Herz, Mitgefühl, Intuition, aber noch nicht die Einsicht, dass wir aus unserer Menschlichkeit heraus nicht wissen können, was das Beste für den anderen ist. A will immer noch seine eigenen menschlichen Vorstellungen von “Ordnung”, von “Moral”, von “richtig und falsch”, von “Liebe”, von “Gott” und davon, was er für “gut” hält, bei dem anderen einsetzen, anstatt mehr Energie zu investieren, um diese Vorstellungen bei sich selbst zu verwirklichen. Erscheint es bei tieferer Betrachtung nicht geradezu absurd, Gott sagen zu wollen, was Er zu tun hat?
  • Stufe 2: Auf der nächsten Stufe hat A sein Bewusstsein erweitert und mehr Intelligenz entwickelt und betet, indem er Gott einfach um Seinen Segen für B bittet. Das würde, grafisch dargestellt, folgendermaßen aussehen: Stufe 2
    Bis jetzt spielt sich das Beten mehr oder weniger auf der Ebene des Bittens ab —und das ist, was die meisten Menschen tun, wenn sie beten.
  • Stufe 3: Auf einer weiteren Stufe hat sich durch Entwicklung des Bewusstseins bei A noch dazu Hingabe entfaltet. Nun nimmt sein Gebet eine neue Form an, die ganz persönlich sein kann. So zum Beispiel kann es A durch die Wiederholung eines Gottesnamens bzw. durch Mantra−Yoga gelingen, zur inneren Kontemplation der durch diesen Namen bzw. durch dieses innere Bild angerufenen Göttlichkeit zu gelangen und in diesem Zustand seine Aufmerksamkeit auf B zu richten; das heißt A erreicht B nicht mehr direkt durch seinen Mind, sondern durch das Gottesbild, dem er sich hingibt: Stufe 3 Hier dehnt sich das Bewusstsein von Person A aus und erreicht die Göttliche Ebene. A ist als Mensch nicht mehr präsent. Es findet keine menschliche Wechselwirkung statt, A beeinflusst B nicht mehr mental bzw. menschlich.
  • Stufe 4: Die nächste Stufe des Gebetes ist für die meisten Menschen kaum vorstellbar und für mich schwer in Worte zu fassen, denn sie verlangt die öffnung des Sahasrara−Chakras und die Fähigkeit, die Vorstufen von Samadhi (einem anderen Bewusstseinszustand) zu erfahren. Hier betet A nicht mehr (in Worten) und er hat nicht das Gefühl, im gewöhnlichen Sinn zu beten. Er erhebt sein Bewusstsein direkt zur Göttlichkeit: Stufe 4 Hierbei geschieht Folgendes: A erlebt sich nicht mehr als Mensch, der betet oder der heilt. A sieht B nicht mehr als Mensch. A kann sich absolut sicher sein, dass er nichts Falsches tut, denn er befindet sich jenseits seiner Menschlichkeit und hat nicht das Gefühl, aus sich selbst heraus eine bestimmte Absicht zu haben. Er tut nur das Eine: Er hält seine innere Kontemplation von Gott —zum Beispiel als Heilungslicht —aufrecht. Diese Kontemplation, die Versenkung in Gott, geht über in die Verschmelzung des Bewusstseins mit dem Göttlichen. In diesem Zustand der Verschmelzung gibt es keine Vorstellung mehr von Gott im Sinne des menschlichen Mind. Es ist, so möchte ich formulieren, ein Beten ohne Worte, ohne eine Vorstellung von Gott: Ein absichtsloses Verweilen im (Bewusstseins−)Zustand der Verschmelzung mit dem Göttlichen [I.65]. Dabei genügt die symbolische Kontaktaufnahme mit dem Heilungssuchenden —etwa durch Handauflegen entweder auf den Betreffenden selbst oder auf ein Stück Papier, auf dem sein Name steht, oder auf einen Brief, den er selbst von Hand geschrieben hat. Diese Geste wirkt wie eine Absichtserklärung oder Informationsübermittlung, sodass der Heilungssuchende in diesen Bewusstseinszustand mit aufgenommen wird. Auf der Göttlichen Ebene sind alle Möglichkeiten gegeben, hier ist einfach alles enthalten. In dieser “Bewusstseinsanschauung” ist alles rein, göttlich und harmonisch. So erkennt A Person B. Und A erlebt sich in Einheit mit Gott und zugleich in Einheit mit dem wahren Wesen von B. Durch eine symbolische Geste der Spirituellen Heilungsbegleitung —wie etwa das Handauflegen— geschieht es automatisch, dass B sich selbst so sieht wie die Vision, die A von ihm aufrechterhält, und das bewirkt, dass sich das Bewusstsein von B in ähnlicher Weise zum Göttlichen erhebt: Stufe 4 Fortsezung

    B steigt sozusagen in diese Bewusstseinsanschauung mit ein. Ist er nach dem Gebet wieder in der Menschlichkeit angelangt, kann es vorkommen, dass sie beide (A und B) feststellen, dass “ein Wunder” geschehen ist.

Ich will nur sagen, dass jeder glaubt, beten zu können. Das mag schon stimmen. Sicherlich aber erreicht nicht jeder beim Beten eine solche Ebene, von der aus sich sogenannte Wunder ereignen. Und das ist eben ein Schutz, denn solange A seine Intelligenz, seine Hingabe, sein Bewusstsein —als Teile seiner Spiritualität— nicht ausreichend entwickelt hat, könnte er bei dem Versuch, anderen mit geistiger Kraft von seiner menschlichen Ebene aus zu helfen, die voller Vorurteile, Vorlieben und Abneigungen ist, möglicherweise kleine und größere Katastrophen auslösen… und damit lädt A Karma auf sich. Deshalb bin ich der Ansicht, dass Spirituelle−Heilung bzw. Heilungsbegleitung für den Begleiter keine ungefährliche Angelegenheit ist, solange er nicht eine bestimmte spirituelle Reife erreicht hat… Ist der Begleiter spirituell weit genug entwickelt, kann er die Umstände dafür schaffen, dass Heilung “vom Selbst” geschieht, quasi als eine Nebenwirkung des Gebets. Ich bin kein Heiler, ich bin ein betender Mönch.
Ich meine hier “Mönch” aber nicht im herkömmlichen christlichen Sinne, sondern eher wie ein indischer Sadhu, der aus der Kraft des ständigen Gebetes lebt und wirkt. Wenn jemand zum ersten Mal zu mir kommt, lasse ich ihn ein paar wichtige Dinge wissen. Wenn ich gefragt werde, was ich mache, wie ich heile, erkläre ich, dass ich nichts “mache”, dass ich nicht heile, sondern dass ich geschehen lasse. Was? Dass die Göttliche Präsenz sich manifestiert. Meine Fähigkeit ist die, dass ich mich als Mensch ausschalten kann, indem ich mich in Meditation versetze und dieses Heilende Licht fließen lasse. Das Training —in vielen Leben— macht es mir möglich, bei einem “Selbstheilungssatsang” bzw. bei einer Gruppenheilungssitzung mit geschlossenen Augen dazusitzen und meinen Körper von diesem Licht führen und bewegen zu lassen. Ich kann dann schwebend, als hätte ich kein Gewicht, von einem zum anderen gehen, ohne dass meine eigenen menschlichen Gedanken oder Wünsche oder Absichten —nicht einmal die Absicht zu heilen —dazwischenfunken würden.
Ich habe beobachtet, dass die meisten “Geistheiler” nicht fähig sind, diesen Zustand zu erreichen und sich darin stabil “aufzuhalten”: Bei ihren Heilungssitzungen sind sie immer noch als Mensch präsent. Zwischen Gott und den Menschen steht immer ihr Mind. Man sagt hier “Geist” auf Deutsch, nicht wahr? Daher scheint mir die Bezeichnung “Geistheiler” in diesen Fällen treffend zu sein: Sie versuchen tatsächlich, mit dem Geist zu heilen, mit ihrem eigenen. Der Göttliche Ausdruck wird von ihrem Mind gefiltert, daher kann der Heilungssuchende später das Empfinden haben, dass in ihm etwas von der eigenen menschlichen Energie des Geistheilers zurückgeblieben ist oder er unter seinem Einfluss steht. Und der Geistheiler hat das Gefühl, etwas von dem Unwohlbefinden des Heilungssuchenden auf sich genommen zu haben.
Interessant ist, dass die Betreffenden selbst oft berichten, dass sie das Gefühl gehabt hätten, dass ich während der Sitzung gar nicht anwesend gewesen sei.
Ein Mann berichtete über seine Erfahrungen während einer Gruppenheilungssitzung Folgendes: Danach hatte ich das Empfinden, dass du in der Mitte des Kreises stehst —ich hatte ja die Augen geschlossen— und ein unglaublich starkes goldenes Licht durch dich in den Kreis hineinströmt. Ich kann kaum sagen «durch dich», denn du warst soweit «aufgelöst», dass von dir kaum noch etwas zu spüren war. Das Licht war wie von dir «angelockt» worden, als habe es aufgrund irgendeines geistigen Gesetzes nur diesen Ruf gebraucht, um dann ungehindert und mit voller Kraft strömen zu können.
In dem Bewusstseinszustand, in dem ich mich während einer Heilungssitzung befinde, erlebe ich eine Ausdehnung, die mich in einen Raum weit jenseits der Grenzen meines Körpers führt.
Häufig befinde ich (A) mich bei einer Heilungssitzung physisch bei einer Person, bin aber geistig mehr in Kontakt mit einer anderen; das heißt, ich erlebe mich in einer Art von Fernheilung, wobei das Gebet mehr auf eine nicht anwesende dritte Person C als auf die anwesende Person B gerichtet ist:
Oft geschieht das, wenn ich C unmittelbar vor B empfangen habe. Außerdem kann da auch eine weitere Person D plötzlich präsent sein, vielleicht jemand, der gerade zu Hause meditiert, den ich vor einigen Tagen empfangen hatte oder vielleicht als Nächstes empfangen werde. D glaubt zu warten, ohne zu wissen, dass ich schon geistig mein Gebet für ihn begonnen habe. Stufe 5
Ein Beispiel dazu liefert in einem Interview ein Teilnehmer, der aus Berlin zu einer Heilungssitzung in Göttingen kam: “…Ich bin etwas zu früh angekommen. Und ich wollte da nicht reinplatzen, nicht klingeln, nicht stören. Und hab gedacht: «Ja, es ist hier alles ganz normal». Und dann fühlte es sich plötzlich so an, als ob ich in diesem Gebiet, vielleicht dreißig Meter von dem Haus entfernt, wie an einem anderen Ort, wie… es klingt komisch, wie ein Stück weit im Himmel wäre: wundervoll, sehr liebevoll, einfach eine ganz andere Schwingung. Und dann wurde es wieder schwächer. Ich denke, es war einfach eine Heilungssitzung, die Pablo gehalten hat. Bevor ich ihn überhaupt gesehen habe, habe ich also gespürt, wie seine Arbeit wirkt. Dass er fähig ist, sich einzustimmen auf eine Ebene, die es normalerweise nicht auf der Erde gibt. Es ist klar: Wenn dieses Feld, dieses Schwingungsfeld, diese hohe Schwingung, so stark ist, dann kann alles Mögliche passieren, dann kann Heilung passieren, dann können Menschen sich sehr stark verändern.”
Auch in einem anderen Interview erzählt eine Teilnehmerin: “Er hat Pausen zwischendurch gemacht, ist in einen andern Raum gegangen und hat dort gearbeitet, für mich war es vom Gefühl her so, dass er mental immer noch bei mir war, auch wenn er nicht körperlich anwesend war …ich spürte, wie die energetischen Prozesse weiterliefen. Er hat dann auch einmal sehr stark im Herzbereich gearbeitet und da brauchte ich die Pausen auch.”
Sie sagt hier, dass ich “mental”, wie sie sich ausdrückt, immer noch bei ihr gewesen sei. Ich war aber nicht “mental” bei ihr, sonder im Zustand der Bewusstseinsausdehnung, ohne Gedanken, ohne mentale Vorstellung, ohne Tätigkeit des Geistes, in Kontemplation des Göttlichen.
Ich weise die Menschen, die zu mir kommen, an, vor und nach der Sitzung eine Weile mit geschlossenen Augen in Stille zu sitzen und nicht sofort zu sprechen oder auf die Straße zu gehen… und auf gar keinen Fall sofort Auto zu fahren.
Ein Mann aus Osnabrück war ebenfalls zum ersten Mal zu einem Selbstheilungssatsang gekommen, ohne vorher zu wissen, worauf er sich einließ. Er schrieb nach der Sitzung die folgende E-Mail an einen Freund: “… Der letzte Freitag war wirklich ein besonderer Tag für mich… Klar habe ich mir Gedanken gemacht, wie so eine Sitzung abläuft. Ich war natürlich sehr neugierig, weil ich ja nicht wusste, was passieren wird. Als ich während der Sitzung meine Augen ein bisschen öffnete, sah ich, dass Pablo bei der Frau stand, die neben mir saß. Ich habe mich so sehr erschrocken, dass mein Herz ganz toll geschlagen hat. Ich glaubte, dass Pablo das bestimmt merken würde. Dann kam Pablo zu mir und berührte nur ganz kurz meinen Kopf bzw. meine Haare. Es fühlte sich so an, als wollte er sagen: “Ich bin hier, hab keine Angst, es wird nichts geschehen, was du nicht möchtest”, und danach berührte er meine Stirn noch einmal ganz vorsichtig. Mein Herz raste noch immer wie wild, plötzlich fühlte ich mich, als ob mein Herz aufgehört hätte zu schlagen, und dann konnte ich ganz ruhig weiteratmen. …Als er zum zweiten und zum dritten Mal zu mir kam, spürte ich, dass er ungeheuer viel Energie ausstrahlt. …beim vierten Mal sah ich einen Lichtblitz rechts an meinem Bein und dann geschah etwas Wunderbares: Es wurde warm auf der rechten Seite meines Beins und unvermittelt war dieses helle, warme weiß-gelbe Licht wieder da und ich saß mitten drin, bzw. es war unten an meinen Füßen. Ich war in einer sehr tiefen Trance oder Meditation —ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll — und konnte mich nicht bewegen und meine Augen nicht öffnen. Auch nachdem das Licht weg war, musste ich eine Weile so sitzen bleiben. …Dieses Licht ist, glaube ich, dasselbe, von dem Menschen erzählen, die ein Nahtoderlebnis hatten. Es war dieses Licht, genau so, wie ich es mir vorstelle, aber es war kein Nahtoderlebnis, was ich letzten Freitag hatte. Dieses Licht war wie eine Begegnung mit Gott. Es war eine unendliche Liebe da, etwas Unbeschreibliches und Wunderschönes. Seither habe ich ein anderes Lebensgefühl. Es ist etwas passiert, ich kann nicht genau beschreiben, was es war, es geht mir sehr gut und es hat schon sehr viel in mir bewegt.” [V.71]
Auch darum erkläre ich, dass es bei mir keine Wartezeit im Sinne von “verlorene Zeit” gibt: Die Heilungssitzung kann schon vor der physischen Begegnung begonnen haben:
In dem Bewusstseinszustand, in dem ich mich während der Sitzung befinde, lassen sich Zeit und Raum anders wahrnehmen. Daher kann man Einiges simultan erleben, während man sich im alltäglichen Bewusstseinszustand gewöhnlich nur auf jeweils eine Sache konzentrieren kann. So mag es vorkommen, dass ich nach der Sitzung die Augen wieder öffne und viel mehr Zeit vergangen ist, als ich gedacht hätte.
Um mich während einer Gebetssitzung besser in der Zeit zu orientieren, ist es für mich hilfreich, im Hintergrund Musik laufen zu lassen —ein inspirierendes Musikstück, das ich gut kenne und das auch eine Art Reflex in mir auslöst: Bei dieser Musik öffnet sich dann mein Sahasrara-Chakra automatisch bis zum Maximum, weil ich sie nur bei Heilungssitzungen höre. Das hilft mir, mich auf eine Sitzung einzustimmen. Denn, wie du dir vorstellen kannst, sollte man über eine große Hingabe und Göttliche-Inspiration verfügen, wenn man eine Gebetssitzung durchführen möchte.
Meine Heilungssitzungen finden in einem Bewusstseinszustand statt, der anders ist als mein menschlicher Zustand. Ich muss mich hineingleiten lassen, bis ich erlebe, dass mein Körper von diesem Heilungslicht durchflutet ist, sonst darf dieses —symbolische−Handauflegen nicht stattfinden.
Leider denken viele Menschen, es sei die Hand, die heilt: “Er hat heilende Hände” —als ob diese ein Gerät wären, das man einschaltet und das dann von selbst weiterläuft, sodass man währenddessen Kaffee trinken gehen kann!
Ich betone: Ohne Göttliche-Inspiration gibt es keine Heilungssitzung! Es bedeutet auch: Ich muss für diejenigen, die meine Begleitung suchen, immer bereit sein, unabhängig davon, wie es mir persönlich gerade geht!
Lieber Pablo, gestern Abend war ich Teilnehmerin Deines Vortrags und Heilungs-Satsangs in der UMA in Freiburg. Einem inneren Verlangen nachgebend, begann ich die Augen zu schließen, ruhig zu werden und den Blick nach innen zu richten. Und was sehe ich: Es ist, als ob alle meine Zellen kleine goldene Glanzfünkchen bekommen hätten. Sie wirken alle sehr glücklich. Wie schön! Dass sie hell, licht und ganz weit werden können, habe ich in der Meditation immer wieder erfahren dürfen, aber so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.
Fortsetzung: 2. Vortrag und Heilungs-Satsang
Lieber Pablo, …Während Deines Vortrags wurde ich allmählich etwas ruhiger, fand, was Du zu sagen hattest, einleuchtend, überzeugend, faszinierend und berührend und spürte Wahrheiten, “die man im Zwischenraum zwischen den Zellen erkennt”…
Der Heilungs-Satsang: Ich bin erstaunt, dass sich gleich lebhafte Bilder einstellten. (… hier folgt eine lange ausführliche Beschreibung von spontanen Erinnerungen an frühere Leben: …)
Danach nahm ich Dich als in der Kreismitte stehend wahr (hatte die Augen zu), und ein unglaublich starkes goldenes Licht strömte durch Dich in den Kreis hinein. Ich kann kaum sagen “durch Dich”, denn Du warst soweit “aufgelöst”, dass von Dir kaum noch etwas zu spüren war. Das Licht war wie von Dir nur “angelockt”, als habe es aufgrund irgendeines geistigen Gesetzes nur diesen Ruf gebraucht und konnte dann ungehindert und mit voller Kraft strömen. Absolut überhaupt kein Vergleich zu dem goldenen Licht, das ich —meist als Umrandung weißen Lichts— schon in eigenen Meditationen wahrgenommen hab! Dieses Licht hielt an, bis Du zu mir kamst. Beim Handauflegen wurde es noch intensiver und verwandelte sich in eine große Schale mit Fuß von so unglaublich strahlendem Gold, dass man sie mit Worten unmöglich beschreiben kann. Ich konnte in diesem Augenblick nicht sagen, ob das Licht die Schale war, ob Du die Schale warst oder ich. Das war auch völlig unwichtig. Es war einfach diese strahlend goldene Schale, umgeben von sanftem und dennoch unglaublich klarem, reinem goldenen Licht und vor und hinter ihr unsere beiden Körper wie als Hüllen, deren Inhalt aber gerade abwesend war. (…)
Danach war ich “satt”.
Als Du nach Abschluss der Sitzung sagtest: “Jetzt können wir nach Hause gehen”, dachte ich: “Scherzkeks, wie denn? Ich kann jetzt unmöglich Fahrrad fahren; ich bin ja noch gar nicht ganz da.”
Lieber Pablo, Meine Erfahrung mit der spirituellen Heilungsbegleitung möchte ich gerne in Worten fassen, d. h. ich will es zumindest versuchen. Was ich erlebt habe, ist noch in guter Erinnerung, ganz fest in mir drin, aber es ist nicht einfach, die Eindrücke schriftlich festzuhalten. Als ich am 15.11.98 zu Ihnen kam, war ich eine ziemlich überzeugte Atheistin geworden…
Ich erwartete nicht, dass man bei der Sitzung selbst etwas spürt, sieht, fühlt. Zuerst war ein Gefühl, als ob mein Kopf (besonders die linke Hälfte) mit einer mächtigen Kraft ja fast “aufgerissen” wurde und ich mich wie von selbst aufrichten musste. Dann sah ich dieses Licht!! Es war kein Sommerlicht, kein Kerzen - oder Blitzlicht, es war weiß und so hell, dass ich es nicht beschreiben kann und es begann meine linke Kopfhälfte auszufüllen. Dieses Licht war so stark, dass ich meinte, dies nicht aushalten zu können. Ich kann nicht sagen, dass es schmerzhaft war, aber es kam mir so vor, als ob die linke Kopfhälfte offen war. Dann liefen im nächsten Moment die Tränen; ich wunderte mich noch, warum ich weinte und dachte, dass dieser “Wasserfall” niemals aufhören würde. Gleichzeitig war es fast wie ein “Kampf” zwischen meinen beiden Gehirnhälften. Es war so, als ob immer von rechts “gesagt” wurde: “Mach doch die Augen auf, schau, ist er allein? Er ist Physiker, vielleicht hält er etwas in der Hand?” Darüber hinaus dachte ich, es müssten 3 Personen (außer mir) im Raum sein. Dieses “Misstrauen”, aber auch die Angst, war äußerst groß und ich erinnere mich, dass ich unter den dicken Tränen verzweifelt versuchte, die Augen zu öffnen. Es gelang mir nur zu einem winzigen Bruchteil und ich sah ganz kurz eine Person in weißer Kleidung. Als Sie die Tränen mit einer Berührung zum stoppen brachten, hatte ich ein herrliches Empfinden der Befreiung. Die Zweifel waren beseitigt, wie aufgelöst und ich “dachte”: Es ist alles gut, es schadet mir doch nicht. Allmählich verschwanden nach und nach alle Gedanken und ich hörte nur noch den Gesang und hatte ein wunderbares Erlebnis: Durch meine rechte Kopfhälfte sah ich sich entfernende, gelbleuchtende Ringe. Es war, als ob die Bewegung durch meinen Kopf ging und ich konnte unendlich weit schauen, etwa wie wenn man den Sternenhimmel betrachtet… nein, ich kann es doch nicht beschreiben.
Ich fühlte mich völlig frei, gereinigt von allen Gedanken und ich wollte mit diesen gelben Ringen in das Dunkel davonfliegen bzw. war im Begriff mich mit diesen Teilchen aufzulösen. …Wenn Sie nicht etwas gesagt und das Fenster geöffnet hätten, würde ich wahrscheinlich noch heute dort sitzen ? völlig befreit. Es hat mich so tief beeindruckt, es war, als ob Sie mich aus einer anderen Welt holten und das fand ich in dem Moment so schade.
Da ich zuvor erwartet hatte, dass man bei der Heilungsbegleitung Kräfte auf sich wirken lässt, aber selbst nichts wahrnimmt, hatte ich die Beschwerden (körperlich) fast vergessen. So stark waren diese Ereignisse. Abends hatte ich dann noch die Rückenschmerzen und mein rechter Arm tat seit fast genau 2 Jahren weh. Seit November 1996 hatte ich eine Epicondilytis (“Tennisarm”) mit Sehnensprüngen. Ca. ein halbes Jahr befand ich mich danach in ärztlicher Behandlung, 6 verschiedene Tablettensorten (die ich alle nicht vertrug), Reizstromtherapie, Salben, Cortison, Nachtschiene, verschiedene “Manschetten” ? alles hoffnungslos; dann im Mai 1997 Röntgenbestrahlung (OP lehnte der Orthopäde ab). Es hatte sich dann etwas gebessert, aber weg war es ganz bestimmt nicht. Die Schmerzen waren geblieben, beim Einkaufen, Kinder tragen usw. Zum Arzt wollte ich nicht mehr ? wozu auch? Also fand ich mich zähneknirschend mit den Schmerzen ab. Außerdem musste mir wohl im September 1998 ein Lendenwirbel verrutscht sein, weil ich kurz vor dem Besuch bei Ihnen nicht mehr laufen, stehen, liegen konnte und unerträgliche Schmerzen hatte. Bandscheibenschmerzen waren es nicht, die kenne ich auch.
Am Morgen des 16.11.98 ca. 11:00 Uhr dachte ich jedenfalls an das Erlebte und sah plötzlich ein grelles Licht, hörte einen Schlag in meinem Rücken und sah gleichzeitig ? so in etwa ? “wie ein Ring (Wirbel?) auf ein passendes Gegenstück rutschte” ? wie eine Scheibe auf eine Schraube. Das ging in Sekundenschnelle, blitzartig. Seit diesem Zeitpunkt hörten die wahnsinnigen Rückenschmerzen und die Ellbogenschmerzen schlagartig auf!!
Nun sind 7 Monate vergangen und die Schmerzen sind wie weggefegt. Meine Kinder kann ich wieder rumwirbeln, Wäschekörbe und Einkaufstaschen tragen, alles ohne Schmerzen wie früher und ich bin sehr, sehr glücklich darüber. Ich danke von ganzem Herzen dafür. [V.71]